Mittwoch, 30. November 2011

Sinnloses Strohfeuer

Die Zentralbanken halten die Märkte wohl immer noch für vollblöd und meinen sie könnten durch eine kurze Geldschwemme die Märkte dazu verleiten wieder Euro-Schrott von Pleite-Staaten zu kaufen. Das zusätzliche Geld wird primär in die Finanzmärkte fließen, dort herumvagabundieren und bei passender Gelegenheit die Spekulation anheizen. Nicht die Märkte sind dumm sondern die Notenbanken. Um möglichst wenig Geld zu drucken sollten sie überhaupt nicht in die Anleihemärkte angreifen. Sondern nur Neuemissionen von Krisenstaaten, die diese nicht zu einem vernünftigen Zinssatz auf dem Markt palzieren können, aufkaufen. Wenn man dies nur konsequent genug macht, wird die Spekulation auf Pleiten von Krisenstaaten schnell enden.

Donnerstag, 24. November 2011

Eurobonds?

Vor einem halben Jahr hätten man sich mit den Euro-Bonds vielleicht noch eine längere Verschnaufpause verschafft, aber mittlerweile haben EU, EZB und die Regierungen der Euro-Zone jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Der Markt wird die Eurobonds genauso ablehnen wie den Hebel, der noch vor ein paar Wochen in aller Munde war und mittlerweile in der Versenkung verschwunden ist. Die Rechnung für den populistischen Amoklauf gegen freie Märkte wird nun präsentiert: Die Krise weitet sich von den PIGS auf die gesamte Chaos-Zone aus. Selbst Deutschland hat jetzt Schwierigkeiten seine Anleihen am Markt zu plazieren.
Rekapitulieren wir die Stationen dieses beispiellosen Vertrauenverlustes: Am Anfang der Krise wurden die Banken verpflichtet, die Anleihen der PIGS nicht zu verkaufen, damit der Kurse nicht weiter fallen. Das Geld wäre sicher, da die EU mit allen Mitteln einen Kapitalschnitt verhindern würde. Dann kam plötzlich die "Beteiligung des privaten Sektors". Ein Kapitalschnitt von 21% bei Griechenland-Anleihen wurde mit den Banken ausgehandelt. Ein paar Wochen später wurde auch diese Abmachung gebrochen. Jetzt gab es auf einmal ohne jegliche Verhandlungen mit den Banken einen Schuldenschnitt von 50%. Da nun schwere Kapitalschnitte auf einmal die selbstverständlichste Sache der Welt ware, weitete sich die Schuldenkrise auf größere Länder wie Italien und Spanien aus. Als Lösung dafür präsentierte man den Hebel, eine Idee des Allianz-Finanzvorstandes Paul Achleitner. Mit ihm sollte die Schlagkraft des ESFS vervielfacht werden, so daß man damit auch größere Länder refinanzieren könnte. Selbst der Bundestag stimmte dieser Finanz-Blamage zu. Vom Markt wurde der Hebel brüsk zurückgewiesen und der Polit-Abschaum offenbarte sich in seiner ganzen Hilflosigkeit. Das ganze erinnert an den einstigen Verkauf der Neuen Heimat an eine Berliner Bäcker für 1 DM, mit dem sich der DGB aus der Verantwortung für sein Pleiteunternehmen stehlen wollte. Nach dem kläglichen Scheitern des Hebels gibt es nun einen Neuanlauf für die Chaos-Bonds. Mittlerweile führt kein Weg mehr vorbei an der verpönten Direktfinanzierung der Staaten durch die Notenbank vorbei. Dazu braucht man keine Euro-Bonds. Im Gegenteil, mit Eurobonds müßte die EZB noch viel Geld drucken, da man dann die Anleihen aller Länder der Chaos-Zone kaufen müßte, während man ohne Euro-Bonds nur die Anleihen der notleidenden Länder kaufen müßte. Euro-Bonds hätten allerdings für unsere Politiker den großen Vorteil, daß man die Verantwortung auf eine europäische Ebene abschieben könnte und deswegen werden sie wohl  auch kommen.